Die Grünen stehen jeder weiteren Versiegelung von Boden grundsätzlich skeptisch gegenüber!
Gleichwohl sehen wir den Bedarf an neuem Wohnraum in bestimmten Gebieten; Diekholzen gehört zu diesem Gebieten. Wir werden dabei aber eine Ausschöpfung aller geeigneten Möglichkeiten einfordern, die Belastungen von Natur und Bürgern vermeiden. Dazu gehört auch die Einforderung von Natur- und Klimaschutzbelangen.
Das Baugebiet Mühlenberg wurde langwierig geplant und es wurde sehr viel darüber diskutiert. Wir konnten nicht alle unsere Vorstellungen umsetzen, aber es wurden durchaus viele unserer Anregungen aufgenommen. Letztlich wurden mit unserer Ablehnung – aber mit demokratischer Mehrheit – verschiedene Beschlüsse gefasst. Soweit es nicht gerade um den Bau eines AKW oder eine Verhinderung von Klimaschutzmaßnahmen geht, sollten nicht alle Beschlüsse eines ehemaligen Rates von einem neuen komplett wieder aufgerollt bzw. aufgehoben werden.
In der HAZ vom 31.02.2022 steht, dass dieses Baugebiet sehr schnell in seine Planung vorangekommen ist. Trotzdem ist hier aber sehr intensiv gearbeitet, recherchiert und diskutiert worden.
Inzwischen wurde unseren in dieser Phase geäußerten Wünschen so weitgehend entsprochen, dass wir inhaltlich zustimmen können und möchten.
Das Baugebiet bringt in der jetzt geplanten Art sogar einen höheren Schutz der Anwohner aus den Gebieten „An der Beuster“ und „Himmelreich“, als es ihn ohne das Baugebiet geben würde.
Zu dieser Ansicht sind wir durch folgende Punkte gekommen:
- Der Boden kann durch seinen geologischen Aufbau Oberflächenwasser nur sehr bedingt aufnehmen. Vieles davon ist direkt von der Oberfläche oder in geringer Tiefe in Richtung Hauptstraße / Maibaum und von dort in die Beuster gelangt. Das hat zu Problemen im südöstlichen Ortsbereich von Söhre geführt. Einiges Wasser ist an der Barienroder Straße in Graben und Kanalisation geflossen, konnte hier aber nicht ausreichend und auch nicht an eine weniger problematische Stelle abgeleitet werden. Es kommt im Bereich Barienroder Straße im Graben Wasser vom Klagesberg Barienrode dazu, welches ggf. im Graben hinter dem Himmelreich abfließen sollte. Dieser Graben ist hierfür in seiner jetzigen Art und aufgrund der geologischen Beschaffenheit des Untergrundes nicht geeignet. Eine Herrichtung zur Tauglichkeit ist nicht einfach möglich.
- Mit dem Baugebiet ergeben sich folgende Veränderungen:
- Es wird durch Vorgaben an die Bauherren eine große Menge an Niederschlag auf den Grundstücken gespeichert.
- Von den Straßen wird (anders als in früheren Unterlagen zu verstehen) das Wasser in das RRB (Regenrückhaltebecken) geleitet und von hier gedrosselt abgegeben.
- Ab dem RRB wird ein neuer Kanal bis zum südöstlichen Ortsausgang gelegt. Dieser ist größer als der bisherige dimensioniert und auch größer als nach Berechnungen nötig. Dadurch sind auch weitere Spitzen leichter zu verkraften.
- Einige Bürger haben ihre berechtigten Sorgen eingebracht. Mit den jetzigen Planungen wird diesen selbst nach „grünen Maßstäben“ gut entsprochen. Ein Restrisiko, bei Extremwetterlagen Hochwasserschäden zu bekommen, kann aber leider auch mit allen Mühen nicht ausgeschlossen werden. Trotzdem wird das Bauamt die Situation auch nach Abschluss der jetzt geplanten Baumaßnahmen deutlich beobachten. Es gibt auch schon Gedanken zu möglichen weiteren Maßnahmen. Hier wird schon OHNE vorherigen Austausch auf Wünsche von unserer Seite eingegangen.
- Es gibt nähere Erklärungen zum Baugebiet auf der kommenden Sitzung des Ausschuss für Technik und Umwelt am 10.02.2022. Alle Bürger können sich zudem Tipps und Ratschläge zu weiteren eigenen Schutzmaßnahmen bei der Gemeinde holen.
Wir bedanken uns bei der Verwaltung und insbesondere dem Bauamt für eine angenehme, sehr offene und konstruktive Art bei Auskünften und einer guten Zusammenarbeit. Es gab auch hier eine Offenheit für Anregungen und Wünsche.
Auch wenn noch Wünsche offen bleiben stimmen wir den Plänen in den jetzigen Vorlagen zu.
Für künftige Bauvorhaben fordern wir eine klare Verpflichtung zur Installation von Photovoltaik und ggf. weiteren Dingen, wie z.B. Solaranlagen, und ein Verbot von fossilen Brennstoffen. Andere Kommunen sind da ungezwungenerweise schon deutlich weiter.